Über das Projekt

The Photographer’s Guide to Los Santos hinterfragt die ontologischen Grenzen zwischen physischen und virtuellen Räumen durch eine Untersuchung fotografischer Praktiken im Rahmen von Rockstar Norths rekordverdächtigem Spiel Grand Theft Auto V aus dem Jahr 2013. Die Ausstellung stellt Los Santos als eine erweiterte Nachbildung von Los Angeles dar, dem Epizentrum der globalen Bildproduktion, und untersucht die Entstehung dieses fiktiven Ortes als Ort künstlerischer Experimente und kritischer Untersuchungen.

Kuratiert von Marco De Mutiis, digitaler Kurator am Fotomuseum Winterthur, und Matteo Bittanti, ausserordentlicher Professor für Medienwissenschaften an der Universität IULM in Mailand, ist die Ausstellung Teil einer fortlaufenden kollaborativen, transaktionalen Untersuchung erweiterter digitaler Fotopraktiken und präsentiert wegweisende Werke von Künstlern, die an den Schnittstellen von Postfotografie, Technologie und Kunst arbeiten. Durch akribische In-Game-Aufnahmetechniken und raffinierte Manipulationen von Codes durchbricht diese Gruppe internationaler Künstler die Fassade des nachahmenden Realismus, der Los Santos umhüllt, und legt die zugrunde liegenden Algorithmen und stillschweigenden ideologischen Annahmen, die diesem umkämpften Raum zugrunde liegen, offen. Mehrere dieser Werke wurden noch nie zuvor ausgestellt.
Die ausgestellten Werke sind zugleich spielerisch und kritisch und stellen die Stabilität ontologischer Kategorien wie das Virtuelle, das Reale und das Hyperreale in einer zunehmend spielerischen Kultur in Frage.

Künstler:innen: 2girls1comp, Raphael Brunk, Alan Butler, Mattia Dagani Rio, Elizabeth Desintaputri, Claire Hentschker, COLL.EO, Georgie Roxby Smith.