Ausstellungen

Schein und Sein

Vom 17. Mai bis 7. Juli 2019 (Verlängert!)
Stapferhaus Lenzburg
 

ÖFFNUNGSZEITEN

Di-So, 9.00 – 17.00; Do bis 20.00*

Schein und Sein ist während der Öffnungszeiten des Stapferhauses* frei (und kostenlos) zugänglich – der Raum dient aber auch als Ort für die Einführungen von Gruppen ins Amt für die ganze Wahrheit.

* ausser am Donnerstag, 6.6: Schliessung ab 12.00 Uhr

 

Ausstellung «Schein und Sein» in Zusammenarbeit mit dem Stapferhaus Lenzburg

Die Ausstellung «Schein und Sein» – eine Zusammenarbeit zwischen dem Fotofestival Lenzburg, dem Stapferhaus und dem Musée des Beaux-Arts in Le Locle – ist eine Reflexion über die Suche nach Schönheit und dem Echten – und gleichzeitig eine Reise zurück in die erste Heimat des Fotografen Henry Leutwyler. In Lenzburg geboren, zog er als 14-Jähriger hinaus in die weite Welt und brachte sich selbst das Fotografieren bei.

Heute hat er die grössten Stars unserer Zeit für die Covers der renommiertesten Magazine und Zeitschriften fotografiert. Die Ausstellung zeigt die beeindruckende Reise Leutwylers und ermöglicht einen Einblick in sein Leben und Schaffen zwischen Schein und Sein.

Im Rahmen der Ausstellung «Schein und Sein» und der Ausstellung FAKE spricht Sonja Enz, Projektleiterin im Stapferhaus, mit Henry Leutwyler über seine Arbeit und sein Leben. (25.5.2019, 17.00 bis 18.30 Uhr, im Stapferhaus, Eintritt: CHF 10.- / 5.-)

Exklusiv für das Fotofestival Lenzburg wird eine limitierte und nummerierte Poster-Serie mit Bildern des Künstlers Henry Leutwyler zum Verkauf stehen. Es werden fünf Motive à 57 Stück von unserem Partner Kromer Promotions AG auf hochwertigem Papier in Seidenglanz im Format F4 (Papiermass 89.5 x 128 cm) gedruckt. Jedes einzelne Poster wird von Henry Leutwyler von Hand signiert. 

Kosten: 35 Franken plus Versandkosten

Mehr über Henry Leutwyler

Henry Leutwyler (1961, Lenzburg) gilt als einer der bekanntesten Portraitfotografen der Welt. Seine Reise als Fotograf beginnt, als er als sechsjähriger eine Fotokamera geschenkt bekommt. Fortan bestimmt die Fotografie sein Leben. Nach zweimaliger Absage an der Fotoschule in Vevey eröffnet der Autodidakt in Lausanne sein erstes Fotostudio – der Erfolg bleibt aus. Er wandert aus nach Paris, verfeinert beim Fotografen Gilles Tapie sein Handwerk und etabliert sich rasch als Editorial Fotograf. Ein Jahrzehnt später zieht es Leutwyler nach Manhattan NYC, wo er bis heute lebt und arbeitet. Im Rahmen eines Sabbaticals kehrt Henry Leutwyler nun in die Schweiz zurück.

Persönlichkeiten wie Michelle Obama, Julia Roberts, Iggy Pop, Rihanna oder Martin Scorsese liessen sich von ihm ablichten und verhalfen den Arbeiten von Henry Leutwyler zu internationaler Bekanntheit. Für Aufsehen sorgten seine Fotografien für eine der berühmtesten Ballettkompanien der Welt, dem  New York City Ballet, zu dessen Backstage erstmals ein Fotograf freien Zugang erhielt. Oder auch seine Serie ikonischer Stillleben, für welche er persönliche Gegenstände wie die Gitarre von Jimi Hendrix, den Handschuh von Michael Jackson oder die Brille von John Lennon inszenierte. Mit Michael Jackson beschäftigte sich Leutwyler auch in seinem vielbeachteten Bildband «Neverland Lost: A Portrait of Michael Jackson», einer fotografischen Dokumentation persönlicher Gegenstände aus dem Nachlass des King of Pop, dessen Bilder er an Einzelausstellungen u.a. in Paris, L.A., New York und Moskau ausstellte.

Henry Leutwylers Fotografien sind sparsam und überlegt, ein sanfter Widerstand gegen die heutigen überretouschierten und -stilisierten Bilder. In seinen Arbeiten enthüllt er, was nicht auf den ersten Blick sichtbar ist und fängt fragile Momente auf zwischen Schein und Sein.

Mehr über das Schaffen von Henry Leutwyler finden Sie hier.

Ausstellung in der Altstadt von Lenzburg

Vom 17. Mai bis 17. Juni 2019
Altstadt Lenzburg

Der diesjährige Fotowettbewerb "Suche nach Schönheit" hat das Interesse von mehr als 460 Fotografen aus der ganzen Welt geweckt. Die Jury aus international renommierten Experten bewertet nun tausende von Fotos. Die 60 besten Einzelbilder werden auch dieses Jahr in der Altstadt zu sehen sein. Während des Festivals stimmt das Publikum für seine Lieblingsbilder ab. Dem Publikumsgewinner winken CHF 1’000, gespendet von Hypothekarbank Lenzburg.

Wählen Sie jetzt Ihr Lieblingsfoto und senden Sie eine SMS an die Nummer 9234 mit dem Code SM868 plus die Nummer Ihres Lieblingsbilds (z.B. SM868 61). Abstimmen können Sie bis zum 09. Juni 2019.

Wir freuen uns sehr, die Gewinner des Publikumspreises bekannt zu geben:

1. Platz
Stefan Hunziker - Schönheit ist vergänglich (n. 45)

2. Platz
Ranunkel 3 - Rupert Käppeli (n. 54)

3. Platz
LE VOL (1 sur 3) (n. 47)
Christine Lavanchy

Herzliche Gratulation.

Die Mehrheit der ausgestellten Bilder (in der Altstadt von Lenzburg) sind käuflich. Der Preis beträgt CHF 80 und gilt als Unterstützung für das Fotofestival Lenzburg.
Für weitere Informationen schreiben Sie an: welcome@fotofestivallenzburg.ch.
Wir danken den Autoren für Ihre Unterstützung!

Die Bilder wenden von FUJI.CH auf echtem Fotopapier gedruckt. Vielen Dank an dem Sponsor FUJIFILM Schweiz.

In der Stadt richten wir 12 Fotobuch-Ecken ein, um die Kultur des Fotobuchs zu verbreiten. Mehr als 40 Bücher spenden wir nach dem Fotofestival der Stadtbibliothek.

An folgenden Orten finden Sie die Bilder des Fotowettbewerbs:

 

Unplugged Gitarren & Service | Kirchgasse 27

am-architektur | Aavorstadt 1

archifot | Kirchgasse 28

Art Cigar AG | Rathausgasse 5

Audika AG | Torgasse 6

Augentreff Schneider | Kirchgasse 10

Bäckerei Konditorei Haller | Avorstadt 22

Vitassist | Rathausgasse 14

Blumen Impressionen | Rathausgasse 17

Boutique am Brunnen | Metzgplatz 4

Boutique Unikum | Kirchgasse 13

Buchhandlung Otz | Kirchgasse 23

Büro Ryser AG | Rathausgasse 24

Coiffeur LifeStyle | Aavorstadt 15

denkGross | Leuengasse 13

Fashion Corner | Rathausgasse 34

feinesKleines | Rathausgasse 18 5600

fräulein rosarot - Echte Schweizer Handarbeit | Rathausgasse 30

Hömlilade | Rathausgasse 15

Hosechnopf | Rathausgasse 37

It's Teatime | Kirchgasse 21

Jori Silber & Stein | Rathausgasse 21

Linea Alessandro | Poststrasse 4

Merk Optik | Aavorstadt 6

obrist gerüste | aavorstadt 28

RAKETENWACHOLDER Tattoos & Piercings | Rathausgasse 3

Resilienzwerk / Praxis im Hof | Grabenweg 2

Restaurant Hirschen | Rathausgasse 41

rundumFinanz | Aavorstadt 13

SENDYBEL Coiffeur & Nailkosmetik | Kirchgasse 10

Souhail | Kirchgasse 24

Toppharm Löwen Apotheke | Rathausgasse 36

TopPharm Römer Apotheke | Aavorstadt 8

Torffaser Atelier | Kirchgasse 25

Trotter Optik | Poststrasse 6

Vitrine | Rathausgasse 31

Wohnatelier Meier | Aavorstadt 4

YAMYAM Sandwich & Smoothie-Bar | Aavorstadt 9

KULT | Rathausgasse 27

Trattoria zum alten Landgericht | Aavorstadt 18

Aargauische Kantonalbank | Poststrasse 2

Schwarz Stahl | Rathausgase

Filigrana | Rathausgasse 6

 

In diesen Geschäften finden Sie die gemütlichen Fotobuch-Ecken . Mehr als 40 Bücher spenden wir nach dem Fotofestival der Stadtbibliothek.

 

Aargauische Kantonalbank | Poststrasse 2

Bistro Stapferhaus | /Bahnhofstrasse 49

Buchhaldung Otz | Kirchgasse 23

Crêperie aux étoiles | Aavorstadt 23

feinesKleines | Rathausgasse 18

Hotel & Restaurant Ochsen Lenzburg | Burghaldenstrasse 33

Hypothekarbank Lenzburg AG | Bahnhofstrasse 2

McArthurs Pub | Kirchgasse 28

RAKETENWACHOLDER Tattoos & Piercings | Rathausgasse 3

Restaurant s’Bärli | Rathausgasse 35

Stadtbibliothek Lenzburg | Kirchgasse 2

YAMYAM Sandwich & Smoothie-Bar | Aavorstadt 9

 

Wir danken herzlich den Geschäften in der Lenzburger Altstadt für ihr Mitwirken.

Ausstellung im Müllerhaus

Vom 178. Mai bis 17. Juni 2019
Müllerhaus Lenzburg
 
Preise: Gratis 
Opening: Samstag 18. Mai, 15 Uhr mit Jury und anwesend Autoren
Offnungzeiten:
Mittwoch bis Sonntag 15-19 Uhr
Montag, Dienstag und Pfingstsonntag Geschlossen

Die Bilder der sechs besten Projektarbeiten, die im Rahmen des Fotowettbewerbs eingereicht wurden, werden produziert und während des Festivals im Müllerhaus ausgestellt. Zudem erhält das Siegerprojekt CHF 1'500 zur Unterstützung zukünftiger Projekte.

Wir freuen uns sehr, die Gewinnerin der Jurypreis bekannt zu geben:

Shelli Weiler (USA) mit Paragons of Success

Herzliche Gratulation!

Die Bilder der Ausstellung werden mit einem Canon imagePROGRAF PRO-4000S System gedruckt.
Das gewählte Medium ist ein Hahnmühle Photo Pearl 310gm2 Papier.

Wir danken unseren Sponsoren Canon (Schweiz) und Profot, Muri.

Shelli Weiler - Paragons of Success

Shelli Weiler

Die in ganz Manhattan verteilten Selfie-Fabriken für Instagram bieten den Verbrauchern vorgefertigte Fantasien, die von Unternehmen konstruiert wurden, welche die Idee der Erfahrung verkaufen. Die Räume tragen Kostüme und fungieren als oberflächliches Filmset ohne Erzählung. Set-Designer greifen die Sprache der kommerzialisierten Weiblichkeit auf und schmücken damit diese Lagerhallen wie endlose Geburtstagspartys mit pastellrosa Wänden, glitzernden Luftschlangen, Konfetti-Kanonen und Ballbäder. Auf der einen Seite kann der Instagrammable Popup-Raum als ein leeres Nirgendwo wahrgenommen werden, das wie ein schwarzes Loch jegliche Bedeutung einsaugt. Andererseits fungieren diese hohlen Erfahrungen auch als Zeitvertreib oder als Form der Realitätsflucht für die Besucher, welche sich in diese Konstrukte einfügen um ihre persönliche Identität zu stärken. Die typischerweise in diesen Umgebungen produzierten Fotografien werden von der menschlichen Erfahrung und Erinnerung getrennt. Diese Bilder verlieren ihren monumentalen Wert und werden stattdessen zu nützlichen Werkzeugen, die sich selbst zum Monument erheben sollen. Mein Ziel ist es, aussagekräftige Fotos zu machen, die diese Erwartung widerlegen. Ich gehe dieser Subversion nach, indem ich die Nicht-Performances, die in diesen performativen Räumen stattfinden, festhalte, um Authentizität in diesen Artefakten zu finden. Ich interessiere mich für verkörperte Erfahrungen innerhalb dieser Einrichtungen und wie Menschen sich selbst manipulieren und herstellen, um sich einem solchen künstlichen Paradies anzupassen. Anstatt in ein vom Kapitalismus versprochenes illusionistisches Traumland zu gehen, werden die Besucher paradoxerweise in einer billigen Dystopie gefangen, die für die Wahrhaftigkeit des weiblichen Bildes wie Gift ist. Der Kapitalismus beschäftigt sich an sich mit dieser Struktur unerreichbarer Begierden und diese Räume eignen sich für eine Visualisierung dieser, weil sie dieses System mikrokosmisch nachahmen. Dieses Projekt nimmt nicht nur an einem Gespräch über den Materialismus teil, sondern macht auch Fassade und Fiktion zu seinem Hauptthema.

BIOGRAPHIE

Shelli Weiler ist eine Künstlerin aus Scarsdale, New York. Sie erwarb einen BA in Studio Art an der Wesleyan University, wo sie sich auf analoge und digitale Fotografie konzentrierte. Shelli liebt alles, was sie mit einem Löffel essen kann, und hat einen tief sitzenden Hass für nichts im Besonderen. Ihre Arbeit konzentriert sich darauf, wie der fotografische Realismus die Produktion von Fantasie ermöglicht und gleichzeitig deren Erfüllung behindert. Shelli betrachtet die Diskrepanz zwischen authentischem Selbst und konstruierter Persona, indem sie untersucht, wie Menschen für und durch die dazwischen geschaltete Kamera agieren. Sie ist fasziniert davon, wie sich Menschen durch die Kunst des Kostüms und des Theaters offenbaren, und verwendet die Portraitfotografie, um die Dissonanzen zwischen Schauspiel und Realität zu finden. Sie ist begeistert von der Ehrlichkeit, die der Präsentation eines idealisierten Selbst innewohnt, und repräsentiert sie durch den Anschein der fotografischen Objektivität.

Anna-Tia Buss - I never realized

Anna-Tia Buss

„I never realized“ ist eine kollektive Stimme über die Tyrannei der Schönheit. Der weibliche Körper ist mit Schönheit und all den damit einhergehenden Erwartungen verbunden. Im Laufe der visuellen Geschichte hat der männliche Blick die Wahrnehmung der weiblichen Schönheit dominiert. Diese subjektive Vorstellung ist meist mit Kultur und Erziehung verbunden; trotz Globalisierung unterscheiden sich die Schönheitsstandards von Ort zu Ort. Auch unterliegen diese Präferenzen verschiedenen Trends. Dies ist eine Sammlung der Frauen, die ich getroffen habe - ihre Geschichten, ihre Kämpfe, ihre Akzeptanz. Was sie gemeinsam hatten, war ein Moment, in dem sie sich plötzlich ihrer Körper bewusst wurden, dann nämlich, als eine Grossmutter, eine Freundin oder eine Schwester auf einen Makel hinwies, den sie selbst noch nie gesehen hatten. Frauen in ihren Vierzigern erinnerten sich noch an die Besonderheit der Kommentare aus ihrer Kindheit, selbst wenn sie scheinbar leichtfertig oder gut gemeint waren. Diese Anekdoten, die wir so oft für uns behalten, werden sichtbar gemacht und plötzlich öffentlich gemacht, damit jeder darüber nachdenken kann. Projekt-Website: https://anna-buss.wixsite.com/ineverrealized

BIOGRAPHIE

Anna-Tia Buss wurde 1993 in der Schweiz geboren wo sie auch heute lebt. Nach dem Abitur in New York absolvierte sie die Hochschule für angewandte Kunst Vevey (CEPV) und erwarb das Eidgenössische Fachabitur für Fotografie (CFC). Derzeit erhält sie einen Bachelor-Abschluss in Visueller Kommunikation, Camera Arts in Luzern. Sowohl ihre eigenen Lebenserfahrungen als auch zahlreiche Reisen in verschiedene Länder sind in ihrem künstlerischen Ansatz integriert. Sie untersucht das Thema Identität aus verschiedenen Perspektiven. In ihrer Arbeit hinterfragt sie das Gefühl der Zugehörigkeit und der Weiblichkeit in unserer Gesellschaft.

Alexandre Silberman - THE GREAT BEAUTY

Alexandre Silbermann

«Kunst, Ripolin-Wort, Palimpsest-Wort, wo jede Periode, um den anderen ihre eigenen Überzeugungen aufzuzwingen, ruhig die von ihren Vorgängern streicht» Régis Debray, Life and Death of The Image, 1992. Kunst in ihrer ursprünglichen Definition ist ein Glaube; ein Glaube an die Schönheit als autonomes Konzept. Auch ein datierter Glaube, der in der Renaissance auftaucht, wenn sich der Mensch als Schöpfer und nicht mehr als einfaches Wesen behauptet. Kunst kontextualisiert durch Dekontextualisierung, indem sie Stücke in Tempeln, Kirchen, Häusern nimmt, um sie an eine weisse Wand oder in die Mitte eines Platzes zu stellen. Kurz gesagt, indem man den Ort um die Arbeit herum neu fokussiert und nicht umgekehrt. Auf dieser Grundlage entsteht eine neue  Art von Raum, ein Kunstraum, der alles durch sein Zentrum umfasst. Wie die Tempel sind auch die Museen heilige Orte, die durch transzendente Regeln bestimmt sind, (relativ) unabhängig von der sozialen und politischen Realität der Stadt, in der sie sich befinden - die Verantwortung der Stadt beschränkt sich darauf die Sakralität dieses Ortes zu berücksichtigen oder nicht. Mit fast 120 davon hat Paris eine der grössten Konzentrationen von Museen der Welt. Vielleicht liegt es daran, dass die ideologische Grundlage von Paris künstlerisch ist, Frucht einer Rede, deren Prediger und Pfarrer das Museum ist. Und wie jede Ideologie akzeptiert die Schönheit kein Anderssein: Sie absorbiert, verdaut und rekrutiert nach ihren Prinzipien. Wie die Werke, die an ihrem ursprünglichen Ort entstanden sind, werden die Museumsbesucher ihrer Bedeutung beraubt. Irgendwann direkt, oft ad absurdum, investiert die Schönheit Situationen, die nicht so sein sollten: triviale Szenen des Lebens, aber auch ernstere Situationen, die für uns unhaltbar sein sollten. Was uns in Frage stellt, ist die ideologische Kraft der Schönheit, die sich während der gesamten Serie die zeitgenössische Ästhetik anzueignen scheint, um sie aufzunehmen. In ihr (szenographisch) ist nichts ausserhalb von ihr (ideologisch).

BIOGRAPHIE

Nach dem Abschluss meines Studiums der Philosophie und Kommunikation, ebenfalls Direktor, arbeite ich hauptsächlich an dokumentarischen Projekten im kulturellen und gesellschaftlichen Bereich, basierend auf meinen Studienergebnissen. Im Jahr 2016 wurde meine Serie über den Ort der Religion in Brasilia " New City / New God " auf der Red Bull Station von Sao Paulo (Brasilien) gezeigt. 2018 wurde " The Great Beauty " in der Magdeburger Galerie Moritzhof unter dem Titel " Die Grosse Schönheit - oder ganz grosse Kunst " ausgestellt.

Marion Gronier - I am your fantasy

Marion Gronier

Es sind Porträts von Mütter und Töchter, welche an kleinen Schönheitswettbewerben in Nordfrankreich teilnehmen (diese Wettbewerbe sind jetzt verboten). Diese Diptychen wirken wie ein Spiegel. Die Mutter projiziert ihren Wunsch nach Schönheit auf ihre Tochter, die Tochter ihren Wunsch, dem Wunsch ihrer Mutter zu entsprechen. Durch dieses Ritual bringt die Mutter ihrer Tochter bei, wie man eine "Frau" wird: wie man sich kleidet, wie man sich frisiert, wie man sich schminkt und wie man verführt. Auf diese Weise zeigen die Mädchenportraits die Weiblichkeitskriterien unserer Gesellschaft. Sie veranschaulichen die Synthese der Phantasien der widersprüchlichen Weiblichkeit: rein und unschuldig zu sein wie ein Engel und zugleich Verführerin und unzüchtig wie ein Dämon. Diese Kriterien auf dem Gesicht und dem Körper eines Kindes aber werden monströs und offenbaren ihre Kunstfertigkeit und Heuchelei. Die Erwachsenenportraits zeigen Frauen mit keinen oder wenigen Kunstgriffen. Es scheint, als würden sie ihre Maske auf die Gesichter ihrer Töchter legen und akzeptieren ohne sie in ihrer Verletzlichkeit zu erscheinen. Aufgrund der Ähnlichkeiten - die Tochter könnte ein Bild ihrer Mutter als Kind sein und die Mutter könnte die Frau welche die Tochter einmal wird, sein - zeigen diese Porträts auch den Lauf der Zeit und die Unmöglichkeit einer ewigen Jugend.

BIOGRAPHIE

Nach dem Studium der Literatur und Philosophie, begann Marion Gronier sich mit Fotografie zu befassen. Sie hat an persönlichen Projekten gearbeitet, wobei der Fokus auf dem menschlichen Zustand durch Porträtfotografie lag. Ihre Arbeiten wurden an der Paris Photo und an der Rencontres d’Arles gezeigt. 2012 gewann sie die  BMW-Nicéphore Niépce Museum Residency sowie 2015 ein Stipendium des Centre National des Arts Plastiques für das anhaltende Projekt: American Monuments. Eine Auswahl ihrer Ausstellungen sind - 2018: Einzelausstellung, Neuflize OBC Foundation, Paris, France Mutations, Gruppenausstellung, Gujral Foundation, New Delhi, India - 2016: The Americans, Central Dupon Images, Paris, France The expert eye, Gruppenausstellung, Nicéphore Niépce Museum, Chalon-sur-Saône, France - 2014: The Americans, Paris Photo, Grand Palais, Paris, France - 2013: Les glorieux, Paris Photo, Grand Palais, France Les glorieux, Rencontres d’Arles, France - 2012: I am your fantasy, Galerie Claude Samuel, Paris, France I am your fantasy, Maison de la Photographie, Lille, France I am your fantasy, Museum of Photography, Charleroi, Belgique Books - Les glorieux, Editions Trocadéro - I am your fantasy, Images en Manœuvres Editions Collections - Neuflize OBC Foundation, France - Nicéphore Niépce Museum, Chalon-sur-Saône, France - BMW Corporate Collection, Paris, France - Maison de la Photographie, Lille, France - Théâtre de la Photographie et de l’Image, Nice, France - Museum of Photography, Charleroi, Belgique - HSBC Foundation for Photography.

Andreas Wißkirchen - Such Great Heights

Andreas Wisskirchen

Meine Arbeit zirkuliert um Skulptur herum, bezieht sich aber auf eine natürliche Landschaft, wie sie die Empfänger auch eher sehen. Die Bilderwelt, die wir jeden Tag konsumieren, hat uns in eine gegenseitige Beziehung zu ihr gebracht. Wir sind nicht nur ständig mit einem endlosen visuellen Input konfrontiert, sondern erhalten auch Werkzeuge, um die Realität, die wir definieren möchten, zu verändern. Unsere Wahrnehmung der naturalistischen realen Welt existiert feierlich in unserem Willen, sie wahrzunehmen, ungeachtet dessen, was sie tatsächlich ist. Eine Virtual-Reality-Erfahrung der Natur könnte sich realer anfühlen als ein echter Wald. Eine romantische Darstellung dessen, was wie ein Berg aussieht, könnte weit mehr emotionale Gefühle der Romantik oder Wirklichkeitsflucht auslösen als der Anblick eines echten Berges. Die Position des Betrachters und die Art und Weise, wie er Bilder konsumiert, stehen im Mittelpunkt meiner Arbeit. In der Serie "Such Great Heights" habe ich aus Hunderten von Skizzen Skulpturen gebaut, die an Berge erinnern. Die Ergebnisse werden in einem performativen Prozess fotografiert und erzeugen malerisches und organisches Licht und Form. Trotz der visuellen Mängel und der offensichtlichen Spuren von Rohstoffen auf den Bildern zeigen sie immer noch den romantischen Ausdruck und die realistische Natur, die der Betrachter leicht wahrnehmen kann. Es braucht wenig, um Gefühle der Realitätsflucht und unsere breite, inhärente Bibliothek von Bildern in uns auszulösen. Sie füllen die Lücken, in denen die Bilder auseinander zu fallen scheinen. Da es für unsere Psychologie von Vorteil ist die reale Natur zu erleben, anstatt den gefälschten Berg so zu betrachten wie er ist, neigen wir dazu, eine Beziehung mit der Natur aufzubauen, die wir gerne sehen und einen Prozess der Identifikation und Projektion zu beginnen. Die Empfänger werden dann ihre eigene Wahrnehmung der Natur sehen. Dieser Prozess ist untrennbar mit jeder Beziehung verbunden, die wir haben, wenn wir irgendeine Art von Medien konsumieren.

BIOGRAPHIE

Mein kreatives Interesse galt verschiedenen Bereichen, wie z.B. Theater, Film, Regie, Schreiben, Musik machen und natürlich Fotografieren. Zwischen diesen Feldern hin und her zu stolpern und gelegentlich verloren zu gehen, hat mit der Zeit gezeigt, dass mein Hauptinteresse an der Schaffung von Atmosphäre und emotionaler Reaktion liegt und wie ich dies erreichen kann. Die Fotografie als breites Feld verschiedener Techniken, Ansätzen und Berührungspunkten mit anderen Bereichen wie Installationen, Videokunst oder Skulptur hat mir die Möglichkeit gegeben, den stärksten Fokus auf das zu legen, was ich in einem visuellen Bild ausdrücken möchte, das für mich den grössten Vorteil hat, da die Interaktion zwischen dem Betrachter nur ein Wimpernschlag sein kann, oder wie es das Internet ausdrücken würde "was gesehen wurde, kann nicht unsichtbar sein". Das ist das breite Interesse, das mich dazu veranlasste, Medienkunst zu studieren, an Kunstprojekten und Ausstellungen teilzunehmen und einen eigenen Ansatz zur Kunstschöpfung zu entwickeln.

Franziska Willimann - ce n'est pas par lui-même, mais par moi

Franziska Williman_10

Ein Bild, jeden Tag. Mit diesem Vorsatz begann vor zwei Jahren meine persönliche Spurensuche. Ich suchte das Glück.

Doch was ist Glück? Und was bedeutet Glück für mich? Wo finde ich es ? Erkenne ich es, wenn es vorbeikommt, ist es fassbar?

Entstanden sind viele Bilder, eine Art fotografisches Tagebuch. Ich fand vermeintlich unscheinbare Augenblicke in meinem Alltag, die mir durch kurzes Innehalten ihre Schönheit offenbarten. Ob dies das Glück ist, weiss ich nicht. Was ich mit meiner Kamera festgehalten habe, sind flüchtlige Momente. Sie bleiben.

BIOGRAPHIE

Franziska Willimann lebt mit ihrer Familie in Zürich, wo sie als selbstständige Fotografin arbeitet. Ihr Hauptinteresse liegt in der Porträt- und Reportagefotografie. Nebst Auftragsarbeiten verfolgt sie ihre persönlichen Projekte, die geprägt sind von Menschen und der Poesie des Alltäglichen. Sie studierte Fotografie am MAZ, der Schweizer Journalisten Schule in Luzern.

Ausstellung von Elena Parris

Elena_Parris

Unser diesjähriges Titelbild wurde uns von der selbständigen Fotografin Elena Parris zur Verfügung gestellt. Machen Sie sich ein Bild von der Künstlerin. Fünf ihrer Werke stellen wir in den Schaufenstern der Aargauischen Kantonalbank aus.

 

BIOGRAPHIE

Elena Parris ist in Luzern geboren und aufgewachsen.

Aktuell lebt und arbeitet die Künstlerin in Grosswangen. (Kt. Luzern), wo Sie seit neustem den Kunsthof, eine not urbane Plattform für Kunstschaffende, wie sie es nennt, iniziiert hat. Die „nu gallery“.

Anfangs interessierte Elena Parris sich für Zeichnen und Architektur, entdeckte jedoch schnell die Fotografie als künstlerisches Medium.

Nach einem Exkurs in das Studium der Architektur verschreibt sie sich gänzlich der Fotografie als ihre grosse Leidenschaft. Sie studiert an der UDK Berlin bildende Kunst und arbeitet an der Seite verschiedener namhafter Fotografen unterschiedlichster Genres.

Sie arbeitete für annabelle, Massiv, Amica, Faces, machte Kampagnen mit Marcus Schenkenberg und wurde an den Filmfestspielen in Cannes engagiert.

Während eines New York Aufenthaltes lernte sie June und Helmut Newton kennen,was für sie sehr prägend war.

Als freischaffende Fotografin zog sie sich vermehrt vom Spektrum der kommerziellen Fotografie zurück und entwickelt ein starkes Faible für eigene, neue Ausdrucksformen.

So etwa lancierte sie eine Plakatkampagne mit sozial-politischem Kodex, welche zensiert wurde. (the surprise collection)

Elena Parris hatte bereits im In – und Ausland zahlreiche Ausstellungen.

Text: Mathias Haehl

www.elenaparris.com / Exhibitions

 

Interview mit Elena Parris:

ffl: Letztes Jahr hast Du das Bild der Frau mit den Blumen an unseren Wettbewerb geschickt und es wurde ausgestellt. Sobald wir über das neue Thema nachgedacht haben, kam uns Dein Bild in den Sinn: perfekt für die vielen Bedeutungen, die es enthält. Erzähle bitte uns ein wenig, was dieses Bild für Dich darstellt und wie es entstanden ist.

Elena Parris: Das Bild „when she was 31“ aus meinem Werk-Zyklus VIELSCHICHTIG, entstand letztes Jahr aus dem Blickwinkel der Dezimierung eines Gesichtes auf den Mund. Es ging mir darum, den Gesichtsausdruck fokussiert über den Mund zu charakterisieren. Jegliches Mehr wäre dabei als Ablenkung empfunden worden. Diese Akzentuierung hat mich sehr fasziniert, weil sie einerseits eine starke Intensität durch Reduktion darstellt, anderseits sich ebenso expressiv zeigt. Der prägende blumige Anteil unterstreicht die gewinnende und befreite Ausstrahlung der jungen Frau.

ffl: Was macht in deinen Augen die perfekte Fotografie, das perfekte Bild aus?

Elena Parris: Das perfekte Bild hat viele Facetten. Für mich gehören qualifizierte, beispielgebende und unvergleichliche Attribute dazu. Ich persönlich präferiere artistische und virtuose Fotografie. Ein Bild muss für mich fantastisch und ambrosisch wirken.

ffl: Die Masse an Bildern ist überwältigend und unsere Wahrnehmung wird immer mehr überfordert. Es droht ein Bedeutungsverlust der Fotografie. Ist die Fotografie, die dir Wert, Bedeutung und Wahrheit bringt, noch lebendig und möglich?

Elena Parris: Gerade in Anbetracht der Masse der heutigen Bilderflut und der damit verbundenen Ballung von Fotografen und Fotografiertem, erhält heute die auserlesene Fotografie eine noch nie dagewesene, hochwertige Bedeutsamkeit. Grundsätzlich ist zu unterscheiden, ob das Bild rein dokumentarischer Natur ist, also die Abbildung der Wirklichkeit, mehr oder weniger zeigt, oder ob der Autor ein Thema oder eine Geschichte aufgreift, und neu -  in seiner Sprache - inszeniert. Persönlich habe ich gerade wegen der heutigen Bilderflut und des Überangebotes an Bildmaterial, eine differenzierte Prämisse hinsichtlich der reinen Abbildung der Gegebenheit.